Hast du dich auch schon gefragt, woher eigentlich der Brauch kommt, an Ostern Eier zu färben?
Ich mich schon, denn Eier färben könnte man das ganze Jahr über und das wäre erst noch eine kreative Beschäftigung. Kulturhistorikern zufolge bemalte man erstmals vor 5000 Jahren Eier in China – als Zeichen eines neuen Lebens verschenkte man diese nach der Geburt eines Kindes. Das kann ich nachvollziehen. Aber warum wird heute in unserer Kultur dieses Eierfärben ausgerechnet an Ostern zelebriert?
Ein Huhn steht vom Eierbrühten auf. Sagt der Hahn: Oh, warte mal. Ich glaube jemand hat dir deinen Hintern angemalt. Sagt das Huhn: Nein, als ich gerade kurz auf Toilette war, hat bestimmt der Osterhase wieder meine Eier angemalt.
Das Fest von Ostern ist das zentrale Ereignis des christlichen Glaubens. An Ostern feiern wir die Auferstehung Jesu und damit den Sieg des Lebens über den Tod. Bereits der Kirchenlehrer Augustinus sagte: "Nimm die Auferstehung weg, und du zerstörst das Christentum."
Nach den Evangelien, die vor allem über das Osterereignis berichten, hat Gott selber seinen Sohn von den Toten auferweckt. Wie die Auferstehung genau stattgefunden hat, beschreibt die Bibel allerdings nicht. Das Neue Testament nennt auch keine Augenzeugen dieser Wundertat. Aber man liest in den Evangelien Erzählungen über das leere Grab, die Auferstehungs-Verkündigung durch einen Engel, über Erscheinungen des Auferstandenen und die Bekenntnisse, die diesen Glauben bezeugen. Die Evangelien bieten eine vielfältige Betrachtung des Ostergeschehens, wobei jeder Evangelist einen etwas anderen Schwerpunkt setzt.
Also was soll das mit den Eiern?
Schon verrückt, was man alles zu lesen bekommt. Ostern und Ostereier – das gehöre untrennbar zusammen. Laut dem Schriftsteller Georg Lohmeier ist das Osterei auch kein heidnisches Symbol, sondern ein christliches, wie er in seinem Buch "Der Zorn eines Christenmenschen" schreibt. Bereits seit über 1600 Jahren habe man die Ostereier geweiht. Das Ei galt seit jeher in vielen Kulturen als Symbol für Fruchtbarkeit und Wiedergeburt. Im antiken Griechenland und Rom verschenkte man zur Feier der Tag- und Nachtgleiche im Frühjahr bunte Eier. Das Ei wurde an diesen Tagen als heiliges Symbol des Neubeginns verehrt. Das Christentum hat später diese uralte Symbolik übernommen und ihr eine besondere Bedeutung gegeben: Das Küken, das frisch aus dem Ei schlüpft, erinnert an die Auferstehung Jesu am Ostersonntag. Aber bei diese Argumentation, warum wird das Ei denn gekocht und angemalt. Da schlüpft kein Küken mehr aus.
Im Wachturm, der Zeitschrift der Zeugen Jehovas, Ausgabe März 2011, wird auf die Aussage von Jesus "wer suchte der findet" (Lukas 11,9+10) verwiesen. Es wird tatsächlich die Frage gestellt, ob Jesus sich hier auf versteckte Ostereier beziehe. Und es sei sehr wahrscheinlich, denn gleich im Anschluss würde Jesus fragen: "Wenn er auch um ein Ei bitte, wird er ihm einen Skorpin reichen?" (Lukas 11,12). Jesus habe damit selbst die Anweisung gegeben, nach Eiern zu suchen. https://erbrechet.wordpress.com/category/feiertage/
So ein Unsinn. Es gibt offensichtlich nichts, was es nicht gibt.
Ab dem 13. Jahrhundert kennt man in Deutschland bunte Eier. Zu dem Brauch, Ostereier zu färben, gibt es zwei Theorien:
- Einer Theorie zufolge färbten Christen die an Ostern geweihten Eier rot ein, um sie von den ungeweihten zu unterscheiden. Die Farbe Rot erinnert dabei an den Opfertod Jesu am Kreuz.
- Da früher während der Fastenzeit neben Fleisch auch keine tierischen Produkte gegessen werden durften, die von den Hühnern gelegten Eier aber nicht wegwerfen wollte, kochte man sie hart und machte sie so länger haltbar. Um die rohen nicht mit den gekochten Eiern zu verwechseln, gab man in das Kochwasser zum Beispiel Zwiebelschalen oder rote Beete und färbte die Eier.
Und was hat es mit dem Verstecken und der Suche von Ostereiern auf sich?
Zu den beliebtesten Bräuchen an Ostern gehört laut Umfrage für 24 % der Befragten auch die Ostereiersuche. Eine Vermutung: Um der Frühlingsgöttin Ostara ihre Ehrerbietung darzubringen, verschenkten die Menschen verzierte und gefärbte Eier. Als sich das Christentum als Religion durchsetzte, wurde die Tradition verboten. Da die Menschen sich aber weiterhin Eier schenken wollten, wurden diese heimlich auf einem Feld versteckt.
Warum feiern wir Ostern? Christen weltweit begehen am Ostersonntag die Auferstehung Jesu von den Toten und damit das Fundament des christlichen Glaubens. Die Auferstehung gibt ihnen Hoffnung auf das ewige Leben. So wird Ostern von Gläubigen auch als das Fest der Hoffnung bezeichnet. "Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln", hat der Theologe Dietrich Bonhoeffer in der dunkle Zeit des 2. Weltkriegs einst gesagt.
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