Von hinterhältigen Untoten

 

Zombies sind tote Menschen, die wieder zurück ins Leben kamen. Dabei haben sie ihre Seele und ihre Menschlichkeit verloren. Sie können meistens nicht oder nur rudimentär sprechen, haben keine Gefühle und spüren keinen Schmerz. Sie haben auch keinen eigenen Willen mehr. In älterer Literatur können Sie sich zwar fortbewegen, aber nur langsam und mit ausgestreckten Armen. Sie können sehen und hören und verspüren einen großen Appetit auf menschliches Fleisch oder Gehirne. Zombies, lebende Tote, die mit halb verwesten Gesichtern willenlos über die Erde wandeln.

Viele Kinofilme und TV-Sendungen drehen sich um Zombies. Zu den bekanntesten Serien zählt "The Walking Dead".  Auch in der Literatur tauchen Zombies immer wieder auf. Es gibt sogar einen Zombie Survival Guide, in welchem die Physiologie und typischen Verhaltesmuster von Zombies beschrieben werden. Es gibt umfassende Informationen über erfolgreiche Abwehrtechniken und man erhält Ratschläge zu zombiesicherem Wohnen. 

Woher aber kommt diese Vorstellung, dass Tote wieder zurückkehren könnten? 

Seit Jahrtausenden haben die Menschen Angst vor einer Rückkehr der Toten. Grabfunde aus der Jungsteinzeit zeigen gefesselte Leichname und abgetrennte Schädel, Kelten enthaupteten ihre Feinde, damit sie nicht als rachsüchtige Geister zurückkehrten, und die Ägypter verließen sich auf schützende Amulette. Vor allem Selbstmörder, Ermordete oder zu Lebzeiten böse Menschen galten in der Vorstellung vieler Menschen als ruhelose Geister. Menschen, die ab dem 15. Jahrhundert aus Westafrika nach Haiti verschleppt wurden, um dort als Sklaven auf Zuckerrohrplantagen zu arbeiten, brachten ihre Glaubensvorstellungen mit. Aus diesen ging die synkretistische Religion Voodoo hervor, in der vermutlich der Ursprung des Zombie-Mythos liegt. Die heute weit verbreitete Bezeichnung „Zombie“ setzte sich aber erst im 20. Jahrhundert durch: Abgeleitet von der afrikanischen Bantusprache bezeichnet „nzùmbe“ einen Totengeist. 

Dass Tote wieder auferstanden, war lange Zeit nichts Ungewöhnliches. Noch bis ins 18. Jahrhundert war es Aufgabe der Totenwache, den scheinbar Verstorbenen zu erschlagen, sollte er sich vom Sterbebett erheben. Doch verantwortlich für die plötzliche Wiederbelebung waren weniger mystische Vorgänge, sondern ärztliche Fehldiagnosen. Besonders in Zeiten von Seuchen wie Pest und Cholera wurden viele Menschen fälschlicherweise für tot befunden und auch lebendig begraben.

                                           

 

Zombies in der Bibel

Aber hallo: Man entdeckt immer wieder Neues. So z.B. dass die Bibel auch von Zombies erzählt. 

 

 

Bei der Hinrichtung von Jesus Christus

Bei diesem Ereignis, stiegen Tote aus ihren Gräbern. Es war ein aussergewöhnliches Aufbäumen der Natur.

Matthäus 27,52

"Gräber öffneten sich, und viele Verstorbene, die nach Gottes Willen gelebt hatten, erwachten vom Tod."

Manche meinen, dass durch das Erdbeben von dem in Vers 52 berichtet wird, Leichname aus den Gräbern herausgeschleudert wurden. Ein Erdbeben solcher Stärke ist geschichtlich allerdings nicht belegt. Man stelle sich vor (siehe Vers 53), die so aus den Gräbern geschleuderten Leichname sind nach der Auferstehung von Jesus in die Heilige Stadt Jerusalem von vielen Leuten gesehen worden - so wird uns das jedenfalls in der Bibel berichtet. Die Bibel sagt nicht, ob diese auferstandenen Christen wieder starben oder später mit Jesus in den Himmel auffuhren. Aber die Wirkung der Ereignisse, davon erfahren wir (siehe Vers 54). Das aussergewöhnliche Aufbäumen der Natur überzeugte den römischen Hauptmann und seine Leute, dass Jesus der Sohn Gottes war. Im Griechischen steht kein bestimmter Artikel, also lediglich Sohn Gottes, und nicht "der" Sohn Gottes. Was meinte der Hauptmann damit? War dies ein volles Bekenntnis zu Jesus Christus als Herr und Retter, oder nur die Anerkennung, dass Jesus mehr als ein normaler Mensch gewesen war? Wir wissen es nicht genau. Man sieht aber, dass die Soldaten von Ehrfurcht erfüllt waren und erkannt hatten, dass das Aufbäumen der Natur mit dem Tod Jesu zu tun hatte, nicht mit dem Tod derer, die mit ihm gekreuzigt waren, oder gar einfach nur Zufall.

 

Bei der Auferweckung von Lazarus

Lazarus war der Bruder von Maria und Martha, ein Freund Jesu. Als Jesus erfuhr, dass Lazarus gestorben war, weinte er über dessen Tod; als Jesus nach Betanien - dem heutigen al-Eizariya - kam, wurde Lazarus von ihm von den Toten auferweckt. Johannes berichtet in seinem Evangelium ausführlich in Kapitel 11, den Versen 1-45.

Johannes 11,43

"Jesus rief er laut: »Lazarus, komm heraus!« Der Tote kam heraus; seine Hände und Füße waren mit Binden umwickelt und sein Gesicht war mit einem Tuch verhüllt."

Interessant ist im Bericht, dass Johannes auch spezielle Details erwähnt: V 17: "Lazarus war schon 4 Tage im Grab" und V 39 "Marta, die Schwester des Toten, wandte ein: »Herr, er stinkt schon"! Der Zusammenhang der Ereignisse macht deutlich, dass Lazarus allerdings nicht zum Zombie wurde, sondern normal weiterlebte. Im Kapitel 12 von Johannes vernehmen wir in Vers 2, dass Lazarus in Betanien lebte, und an einem speziell zu Ehren Jesu vorbereitetes Festessen teilgenommen hat. Dann verliert sich seine Spur. Das hat für reiche Legendenbildung gesorgt. Manche erstellen die These, Lazarus sei nicht mehr gestorben, sondern lebe noch heute unter uns. Manche Erzählungen wissen davon, dass Lazarus später als bekennender Christusanhänger von den Römern enthauptet wurde. Andere Legenden berichten, dass er in Zypern als Bischof gestorben sein soll. Dort verehrt man bis heute einen Lazarus-Sarkophag in einer nach ihm benannten Kirche.

Bei der Auferstehung der Toten

Ganz am Ende der Zeit, wenn Jesus wiederkommt, sollen Menschen erneut aus Gräbern auferstehen:

1.Timotheus 4,16

"Wenn Gottes Befehl ergeht, der oberste Engel ruft und die himmlische Posaune ertönt, wird Christus, der Herr, selbst vom Himmel kommen. Zuerst werden dann alle, die im Vertrauen auf ihn gestorben sind, aus dem Grab auferstehen."

Das Leben geht nach dem Tod weiter. Ja, aber wie muss man sich den Übergang vorstellen? Werden am Ende alle Verstorbenen leiblich auferstehen? Was bei der Auferstehung genau geschieht, darüber gibt es keine einheitliche Vorstellung.

Paulus bemühte in 1. Korinther 15,12-54 einen Vergleich aus der Landwirtschaft: Das Korn, das "du säst, wird nur zum Leben erweckt, wenn es stirbt". Und: "Gott aber gibt ihm einen Leib, wie er es gewollt hat . . ." Das Korn vergeht. Neues erwächst daraus: ein Halm mit Blättern und Ähre. Tod und Leben stehen in direktem Zusammenhang. Für Paulus ist Leib und Seele eine Einheit, deshalb betont er, dass man sich auch die Auferstehung leiblich vorstellen kann. Allerdings hat er damit bestimmt nicht dieses Voodoo, Zombie-Zeug gemeint.

 

 

Eines wird sehr deutlich: Das Ziel Gottes mit uns Menschen ist das Leben. Ewiges Leben, erfülltes Leben. Gott will nicht, dass wir als hinterhältige Untote umhertorkeln und andere Menschen fressen. Gott will für uns nicht ein Zombie-Dasein. 

 

Johannes 10,10

"Ich bin gekommen, dass sie Leben haben - Leben im Überfluss"

 

Im Zusammenhang mit den Taten des Glaubens

In der Bibel gibt es noch andere Anspielungen zu Untoten. Eine schauderhafte Figur. Ein lebloser Körper, ein Toter, der noch einfach so herumspaziert. Jeder Christ kann davon betroffen sein.

Jakobus 2,26

"Genauso wie der menschliche Leib ohne den Lebensgeist tot ist, so ist auch der Glaube ohne entsprechende Taten tot."

 

Mit anderen Worten: Wenn Dein Glaube sich nicht ganz praktisch auf Dein Leben auswirkt, bist Du so lebendig und so brauchbar wie ein Toter! Glaube ohne Taten - das geht nicht. Das ist wie ein "toter Lebendiger". Es sind Menschen, die in Jesus Christus Leben gefunden haben. Aber dann ist der Glaube und damit das Leben abgestorben. 

Viele bezeichnen sich irgendwie als Christen. Sie müssten sich die Frage stellen: Lebe ich auch wirklich nach dem, was Jesus gesagt und vorgelebt hat? Rede ich viel von guten und sozial korrekten Dingen, aber handle kaum danach? Wo in meinem Leben zeigt mein Glaube eine Wirkung? Wo könnte ich denn ganz praktisch handeln? Jesus hat seine Zuhörer immer wieder aufgefordert, aktiv zu werden. Den Mitmenschen zu respektieren, ja, ihn sogar zu lieben und ihm Gutes zu tun, auch wenn er sich ganz unmoralisch, unverschämt und verleumderisch verhält. 

Wer die Bibel zu diesem Thema ins Visier nimmt, wird feststellen: Gott fordert keine guten Taten als Gegenleistung für die Erlösung. 

Römer 3,28

«Nicht wegen meiner guten Taten, die ich Gott vorweise, werde ich von meiner Schuld freigesprochen. Gott spricht mich dann frei, wenn ich mein Vertrauen allein auf Jesus Christus setze.»

 



Gottes Gnade, seine Liebe und Vergebung sind in Jesus geschenkt. Wer an Jesus glaubt, muss sich Gottes Anerkennung und Freundschaft nicht durch gute Taten verdienen. Die Bibel geht davon aus, dass sich jemand der zu Gott gehört, automatisch an dem orientiert, wie Gott ist: gnädig, liebend, treu, barmherzig, grosszügig ... Er erwartet aber nicht, dass wir plötzlich Heilige werden. Gott weiss, dass wir Menschen niemals vollkommen gut sein können. Und dennoch spricht Jakobus etwas sehr Wichtiges an: Macht es überhaupt einen Unterschied, dass ich glaube? Oder lebe ich einfach so, als hätte ich noch nie etwas von Jesus gehört? Schlurfe ich mit meinem Glauben wie ein Zombie durch die Gegend? Oder ist mein Leben erfrischend, angenehm und wohltuend für andere?

 

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